Die Top 5 der meist gehassten Film- und Serienhelden
Wir kennen sie alle: Die Helden und Hauptcharaktere unserer Generation. Bücher, Filme und Serien, die uns in unserer Jugend begleitet haben, die wir gesuchtet haben und die dennoch immer diesen kleinen fahlen Beigeschmack hatten, da wir den Hauptcharakter regelmäßig gegen die Wand klatschen wollten. Wenn ihr etwas länger darüber nachdenkt fallen euch sicher einige Buch- und Filmreihen ein, in denen es euch genauso ergangen ist. Meine persönlichen Highlights der miesesten Hauptcharaktere hab ich euch einmal hier zusammen gefasst! Ich bin super gespannt, wem von euch es mit diesen Figuren ähnlich ergangen ist!
Anakin Skywalker
Der süße kleine Junge von Tatooine hat uns im ersten Teil der Star War Triologie sicher noch alle mit seinem Charme verzaubert – mich auf jeden Fall. Dass er ziemlich ehrgeizig und entschlossen ist hat er uns ja bereits im ersten Film gezeigt, indem er als kleiner Knirps einfach mal das Rennen gewann. Auch im zweiten Film entwickelte sich der junge Skywalker eigentlich exakt so, wie man es von dem Kind aus Teil 1 erwartet hatte. Abenteuerlustig unbedacht und eben etwas unfähig, sich an die Regeln seines Meisters zu halten. Aber dafür haben wir ihn geliebt, denn die Wortgefechte mit Obi Wan waren immer für einen Lacher gut. Doch wie es jedem guten Filmhelden nun mal ergehen muss, ereilte auch Anakin irgendwann der Schicksalschlag in Form von Luke und Lea, die fröhlich in Padmes Bauch heranwuchsen und deren Tod verursachen sollten. Um Padme an dieser Stelle mal kurz zu zitieren: „Anakin, du brichst mir das Herz. Du begibst dich auf einen Pfad, auf dem ich dir nicht folgen kann.“ Tja. Tatsächlich hat er uns irgendwie allen das Herz gebrochen, da diesem Pfad wohl niemand so recht folgen konnte. Der Moment, als er zusah, wie der Kanzler Meister Windou aus dem Fenster schmiss und sich ihm dann wie ein trotziges Kleinkind vor die Füße warf und verkündete, sich ihm zu unterwerfen, statt ihm den Gar auszumachen. Mein persönlicher WTF Moment, als ich damals im Kino saß. Für Anakins unglaubliche Blödheit gibt es also 7 Punkte auf der Mimimi-Skala.
Frodo Beutlin
Ja ich geb zu, wenn irgend so ein dahergelaufener Zauberer ankommt und dir verkündet, dass du der Depp bist, der einen Ring zum Schicksalsberg nach Mordor bringen soll, dann gibt es sicher Morgende, die besser anfangen. Wenn du dann im Schnitt auch nur halb so groß, wie normale Leute bist und folglich doppelt so viele Schritte machen darfst, ist das sicher auch kein Ansporn. Aber wie kann man denn so ein unfassbar jammernder Lappen wie Frodo Beutlin sein? Mal ganz davon abgesehen, dass auch dieser Protagonist vollkommen aufgeschmissen ohne die Hilfe seiner Beschützer wäre, ist es wirklich sein scheiß Ernst, dass der arme Sam ihn am Ende auch noch den Berg raufschleppen darf, obwohl der kleine Kerl genauso weit gelaufen ist und genauso viel durchgemacht hat? Übrigens dreht Sam auch nicht komplett hohl, als er den Ring mal kurzzeitig an sich nimmt und rettet Frodo mehrfach das Leben. Eigentlich hätte man Samweis Gamdshie zur Hauptperson machen müssen. Frodo-Heulsuse-Beutlin, der für mich der mit Abstand lebensunfähigste Protagonist von allen ist, bekommt deshalb für seinen Auftritt als geplagte Dauermiezi 8 Punkte auf der Mimimi-Skala.
Harry Potter
Die, die mir auf Instagram folgen oder mich persönlich kennen wissen, dass ich das Harry Potter Universum liebe. Ich liebe alles an J.K. Rowlings Zauberwelt. Alles außer Harry Potter. Ich hab Harry in den ersten drei Teilen wirklich gern gemocht, er war so süß und normal in Anbetracht seiner Kindheit im Irrenhaus der Dursleys. Aber dann kam Band vier und meine Hassliebe zu Harry erwachte und wuchs immer weiter, als Harry langsam in die Pubertät kam und anfing, an allem und jedem herumzunögeln und sich so arm, klein und unverstanden zu fühlen. Ihren absoluten Höhepunkt fand dieser Hass auf Harry allerdings im Orden des Phönix. Natürlich ist es scheiße, wenn einen die gesamte Zauberwelt als Lügner darstellt, wenn man Anhörungen im Ministerium wegen einer Nichtigkeit hat und wenn man in der Schule von den meisten Mitschülern gemieden wird. Aber ist das wirklich ein Grund seinen besten Freunden permanent auf den Zeiger zu gehen? Wäre ich Hermine oder Ron gewesen, wäre unsere Freundschaft nach diesem Buch garantiert beendet gewesen. Nicht nur, dass Harry sich permanent angegriffen und unverstanden fühlt, in diesem Band hat man auch zum ersten Mal immer wieder das Gefühl, dass er sich selbst für etwas Besseres als seine Freunde hält. Kein wirklich schöner Charakterzug für einen Protagonisten. Aber Ende gut, alles gut, nach einem letzten egoistischen Ausraster in den Heiligtümern des Todes, der mit Rons Abgang und vielen Tränen von Hermines Seite endet, kriegt sich der Junge, der überlebt hat doch wieder ein und liefert seiner Buchreihe ein gebührendes Finale. Auf meiner Mimimi-Skala kriegt Harry deshalb 6 Punkte.
Bella Swan
Mit ganz weitem Abstand zu vielen anderen hat sich Twilights Lieblingsemo Bella Swan einen Platz ganz weit vorne in meiner Hitliste gesichert. Es mag durchaus daran liegen, dass ich sowieso kein Freund der Ich-Erzählungen in einem Buch bin, aber ich habe selten ein so lästiges Buch mit einer dermaßen nervtötenden Protagonistin gelesen wie die Twilightreihe. Gut, Fifty Shades of Grey, – was ja im Prinzip das Gleiche ist – käm noch ähnlich nahe ran, aber ich kann euch bis heute die Stelle sagen, an der ich als Leserin am liebsten irgendetwas schweres, schmerzhaftes nach Bella geschmissen hätte. Als sie Woche um Woche im zweiten Buch wie eine Bescheuerte aus dem Fenster starrt hab ich tatsächlich einen Moment überlegt, nicht mehr weiterzulesen. Ganz ehrlich, ich hätte auf ihrem Adrenalinjunkie-Trip um den glitzernden Vampirbubi zu sehen auch wahrlich nichts verpasst. Bella ist für mich einfach der Inbegriff an peinlicher, abhängiger, weiblicher Protagonistin, die offensichtlich nicht in die Lage ist, ihr Leben auch ohne einen Kerl an ihrer Seite zu meistern. Schließlich kriegt sie den Arsch erst wieder hoch, nachdem sie Edward durch den gutmütigen Trottel Jacob ersetzt. Bella erhält von mir auf der Mimimi-Skala deshalb satte 9 Punkte.
Elena Gilbert
Liebt sie nun Stefan oder doch Damon? Und ist sie auch in Sicherheit? Vampire Diaries Elena Gilbert ist die typische Serienprinzessin, der jede normalsterbliche Zuschauerin gerne im Minutentakt einen Baseballschläger überziehen möchte. Ihr aufopferdes, selbstloses Ich, dass sich von einem Problem ins nächste stürzt, während ihre beiden Vampir-Ritter Stefan und Damon von Beginn an hinter ihr herräumen, ist dermaßen nervtötend, dass man sich in jeder Staffel wünscht, irgendeiner ihrer zahllosen Feinde möge die Drohung sie umzubringen endlich einmal wahr werden lassen. Ganz egal ob sie als Mensch ständig am Rande des Todes tanzt, oder als Vampir eine unglaublich nervige Abhängigkeit von Damon entwickelt, verhasst war Elena mir irgendwie immer. Wie sie die beiden Salvatorbrüder absolut verweichlicht, oder die lange Reihe an Leichen, die sie auf ihrem Weg durch die Serie zurücklässt. (Davon, dass man aus dem Wort Doppelgänger irgendwann ein Trinkspiel machen konnte wollen wir gar nicht erst anfangen.) Und just in dem Moment, als Kai sie endlich in einen langen Dornröschenschlaf schickt und man als Zuschauer aufatmen kann und der festen Überzeugung ist, dass die siebte Staffel sich vielleicht auch mal um etwas anderes außer Elenas Tod oder Wehwehchen drehen könnte, überrascht sie einen erneut. Selbst als schlafender Sarg, quasi als fahrbare Requisite dreht sich auch die gesamte siebte Staffel um sie – im Sarg. Ihr würdet nicht glauben, wie oft man so einen Sarg kidnappen kann oder fast anzünden kann. Ich hätte es Caroline und Bonnie wirklich gewünscht, dass es mal zur Abwechslung um sie gegangen wäre, aber nein. Elena regiert auch schlafend als Dornröschen die Welt ihrer Freunde. Damit erreicht sie bei mir die ungeschlagene Höchstpunktzahl von 10 Punkten auf der Mimimi-Skala!
Wie ihr vielleicht während des Lesens feststellen musstet, sind es meist die Hauptcharaktere, die allein eigentlich absolut nicht auf die Reihe kriegen würden und vielleicht deshalb auch diejenen, die man meist am wenigstens ausstehen kann. Sie haben meist irgendetwas an sich, dass sie zu etwas „Besonderem“ macht, sind aber in allen anderen Lebenslagen nicht in der Lage zu überleben. Dafür gibt es die Heerscharen an besten Freunden, Begleitern und Gefährten, die man insgeheim so viel lieber gewinnt, als den Protagonisten. Wie geht es euch da so? Wer sind eure meist gehassten Protagonisten und gibt es umgekehrt auch Hauptcharaktere, die ihr liebt? Schreibt’s mal unbedingt in die Kommentare, ich bin super gespannt, wer sich bei euch den größten Unmut zugezogen hat!
2 Kommentare
Sabine
Sehr geil! Ich stimm dir bei allem zu, nur bei Harry nicht. Komm schon, das ist doch das, was das Teenagersein ausmacht, sich missverstanden fühlen. Also beim Lesen damals war ich voll auf Harrys Seite. Und Ginny rückt ihm den Kopf ja dann auch ziemlich schnell zurecht (Sie so: „Hör auf, dich ständig unverstanden zu fühlen.“) 🙂
Anakin Skywalker hättest du ruhig 10 Punkte auf der Skala geben können. 🙂 Liegt aber wohl vor allem am grottenschlechten Drehbuch von Episode 2. Ich hab noch nie so peinliche Dialoge gehört.
Schöner Artikel!
LG, Sabine
Tina
Ganz spontan fällt mir da Tris aus der Divergent-Reihe ein. Anfangs mochte ich sie ganz gerne. In Teil 2 und 3 ging sie mir dann aber irgendwann gehörig auf den Zeiger.
LG, Tina (https://gadgetina.de)