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„Die Sims 4: Pferderanch“: Lohnt sich das neue Expansion-Pack?

Es ist wieder soweit: EA hat uns mit einer neuen Erweiterung der beliebten „Die Sims 4“-Reihe beehrt, die dieses Jahr bereits ihren neunten Geburtstag feiert. „Pferderanch“ heißt das neue Pack und war wohl eines der am längsten ersehnten Features der Reihe. Spieler hatten sich Pferde nämlich schon in der 2017 erschienenen Haustier-Erweiterung erhofft, wurden aber nicht zuletzt mit der Benennung des Packs „Katzen und Hunde“ eines besseren belehrt. Inzwischen scheint es Gang und Gebe zu sein jedes Pack, welches früher eine Thematik hatte und in einem Schwung (und für einen Preis) an den Kunden gebracht wurde, in mehrere Releases aufzstückeln – und zwar stets zum vollen Preis.

Dabei darf nicht vergessen werden: „Die Sims 4“ gibt es – mehr oder weniger vollständig – bereits seit 2014 und seitdem haben sich eine ganze Reihe an Erweiterungspacks angesammelt. Der durchschnittliche Sim-Fan dürfte – auch ohne eine vollständige Kollektion – inzwischen ein Vermögen in die Spielreihe investiert haben. Und noch immer ist „Die Sims 5“ nur als durchsichtig schimmernde Fata Morgana am Horizont ersichtlich – nach wie vor gibt es keine konkreten Infos.

Aber wir wollen uns nicht mit berechtigter Kritik am Spielehersteller Electronic Arts aufhalten – dass das Unternehmen mehr auf Einnahmen als auf ein Spielerlebnis schaut, welches das Geld auch wirklich wert ist, dürfte inzwischen längst jedem „Die Sims“-Fan bekannt sein. Lohnt sich das Erweiterungspack „Pferderanch“ abseits von allen übrigen Einwänden? Ich habe es angespielt.

Allen, denen das Spielkonzept von „Die Sims“ fremd ist, bekommen in der Einleitung diesen Artikels über die Erweiterung „Zusammen wachsen“ einen Überblick.

Sims-Cowboy-Träume werden wahr: Reitet in den Sonnenuntergang von „Chestnut Ridge“

Beginnen wir mit der neuen Welt „Chestnut Ridge“, welche eine hübsche, verschlafene Westernstadt verkörpern soll: Optisch ist diese gelungen. Mit dem Pferd durch die Natur zu reiten ist tatsächlich wunderschön. Der Fluß glitzert im Sonnenlicht, das Gras der Prärie und die Bäume strahlen in frischem Grün um die Wette. Viel mehr Spektakuläres gibt es allerdings nicht: zwei Bars, einige Wohnhäuser und leere Grundstücke, sowie einen Park. Das Highlight ist ganz klar das Reitzentrum im Zentrum der Stadt mit zugehörigem Trainingsgelände. Dort werden – leider in einem Rabbithole – Turniere ausgetragen, an denen die Sims teilnehmen können. Vorher müssen sie sich am Community-Board neben dem Reitzentrum dafür anmelden. Hier kann man übrigens – in echter Cowboy/Tagelöhner-Manier – auch kleine Tagesjobs annehmen, um sich seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, wie etwa die Nachbarspferde trainieren.

Um im Reitsport allerdings Erfolg zu haben muss natürlich zu aller Erst die Reitfähigkeit aufgebaut werden – und das kann einige Tage dauern. Pferde können einerseits auf Ausdauer trainiert werden, andererseits auf Beweglichkeit, sowie auf Springen. Um ein Turnier zu gewinnen, müssen nicht nur die Fähigkeiten des Pferdes, sondern auch die Fähigkeiten des Reiters auf einem gewissen Niveau sein. Wie im echten Leben eben auch. So weit, so erwartet.

Was mir allerdings gleich zu Beginn meines Pferde-Abenteuers zu schaffen machte, war die Tatsache, dass mein Sim nicht auf sein Pferd steigen konnte. Wählte ich die Option, begann sie sich an dem Pferd hochzuziehen und schwupps gab es einen Bug und die beiden standen plötzlich einen Meter weiter wieder nebeneinander im Gras. Es war zum Verrücktwerden. Egal, was ich probierte, es klappte nicht. Solltet ihr das gleiche Problem haben: Bei mir hat der Klick auf „Reparieren“ im EA-Gameslauncher den Bug behoben. Auch ansonsten, gab es wieder allerlei unterhaltsame Bugs, bei denen Sims plötzlich sehr bewegliche Arme erhielten, zu einer Person verschmolzen oder die Pferde durcheinander hindurch liefen. Ab und an hing das Spiel sich auch einfach komplett auf und es half nur zurück ins Hauptmenü zu wechseln und nochmal neu zu starten. Und zweimal stürzte das Spiel von einer Sekunde auf die andere ab und nahm meinen gesamten Spielstand mit (da ich natürlich vergessen hatte zu Speichern). Hach ja, fun times.

Abgesehen von diesen Zuständen, an die ich mich bei „Die Sims“ leider schon gewöhnt habe, da manche Bugs scheinbar nie behoben werden, war das Reiten lernen unterhaltsam und die Pferde sind süß animiert. Auch das Erstellen ebendieser hat mir großen Spaß gemacht, gibt es doch einiges an Auswahl sie entsprechend den eigenen Wünschen zu gestalten. Besonders für große Pferdefans stelle ich mir das sehr cool vor.

„Die Sims 4: Pferderanch“: CAS- und Bauobjekte überzeugen

Da wir gerade schon im CAS-Modus angekommen sind, möchte ich an dieser Stelle auch erwähnen, dass ich die Kleidung- sowie Frisur-Optionen dieses Erweiterungspacks sehr ansprechend finde. Abgesehen von dem Spiel-Mittelpunkt, nämlich den Pferden, sind sie für mich ein Grund für den Kauf des Spiels (das im Übrigen mit gesalzenen 39,99 Euro um die Ecke kommt). Auch die Möbel und Bauobjekte finde ich größtenteils gelungen.

Noch ein Grund für mich den Kauf des Spiels nicht zu bereuen sind die anderen Tiere, die neben der Pferde zum Kauf für die perfekte Ranch verfügbar sind: Mini-Schafe und Mini-Ziegen. Es ist wirklich ein ganz bezaubernder Anblick, wenn ein Sim sich mit Baby-Fläschchen ausgerüstet auf den Boden kniet um die Miniatur-Tiere zu füttern oder wenn diese vor Begeisterung anfangen kleine Luftsprünge zu machen. Im Gegensatz zu Pferden, Katzen und Hunden, werden diese Tierchen aber nicht als Haushaltsmitglieder gerechnet und „besetzen“ so keine der acht verfügbaren Plätze. Sie verhalten sich also wie die anderen verfügbaren Tiere im Spiel, wie etwa die Hühner, die wir mit der Erweiterung „Landhaus-Leben“ dazugewannen. Pferde sind übrigens, genau wie Hunde und Katzen, nicht direkt spielbar, ihre Bedürfnisse sind allerdings sichtbar, wenn man mit der Maus über ihnen stehen bleibt.

„Die Sims 4: Pferderanch“ Fazit: Nette Erweiterung und Spielspaß – aber für diesen Preis?

Abgesehen von den Pferden, dem Pferdezentrum, der damit einhergehenden neuen Reitfähigkeit, den neuen Objekten und den Mini-Tierchen, gibt es allerdings kaum Neuerungen, die den Preis des Erweiterungspacks rechtfertigen würden. Es gibt noch die Möglichkeit Nektar herzustellen und zu verkaufen und so ein florierendes Geschäft aufzubauen und natürlich kommen auch die ein oder andere neue Eigenschaft oder das ein oder andere neue Lebensziel hinzu – ich hätte allerdings weitaus mehr erwartet.

Meiner Ansicht nach hätte etwa mit ein paar kleinen Besonderheiten mehr auf das Cowboy-Thema der Stadt eingegangen werden können. Auch hätte man Pferde abseits des Cowboy-Lebens noch etwas mehr beleuchten können und mir fehlen hier ehrlich gesagt auch etwas die süßen Accessoires und etwas mehr Optionen für schicke Sattel oder Pferde-Geschirr. Außerdem wurde die Chance vertan ein Rodeo-Reiten für die Stadt-Community einzuführen. Solche Kleinigkeiten hätten dem Spiel nochmal mehr Leben verliehen. Mir fehlt auch die Option sich offiziell mit der Berufsbezeichnung Rancher schmücken zu können. Versorgt man einen Hof und verdient seinen Unterhalt mit dem Verkaufen der Tier-Erzeugnisse, dann ist man laut der Sims-Jobanzeige arbeitslos. Das finde ich unschön.

Auch das ein oder andere weitere Tier hätte der Ranch gut getan: Schweine oder Gänse fände ich etwa noch super. Auch wenn das das Spielen wahrscheinlich fast unmöglich machen könnte, denn bereits jetzt hat man als Rancher mit Pferden, Hühnern, Kühen, Lamas, Mini-Ziegen und Mini-Schafen und vielleicht auch noch einem Hund oder einer Katze alle Hände voll zu tun. Kleiner Spieltipp: Hier lohnt es sich ab einem gewissen Punkt einen Ranch-Mitarbeiter einzustellen, der einem etwas Arbeit abnimmt.

Ich habe mit der Erweiterung bisher Spaß, finde sie halbwegs gelungen, wenn auch in manchen Aspekten etwas karg und fantasielos. Allerdings sind wir das von „Die Sims 4“ ja generell gewohnt. Mit dem stolzen Preis von knapp 40 Euro ist mir aber einfach etwas zu wenig Inhalt im Pack. In diesem Sinne gebe ich der Erweiterung 7 von 10 Pferdeäpfeln.

Ihr wollt noch mehr zu „Die Sims 4“ lesen? Hier kommt ihr zu meiner Rezension von „Die Sims 4: Highschool-Jahre“.

Trash-Liebhaberin mit einer Schwäche für alte Hollywoodfilme. Sims-Veteranin und Playstation-Noob. Serien-Conaisseuse mit einem Auge für Film-Details. Ich unterscheide nicht zwischen Filmklassiker und Youtube-Video. Gute Unterhaltung ist gute Unterhaltung. Zu meiner Person: Ich bin Daria, Millenial und ehemalige Entertainment-Redakteurin. Seit dem Zeitpunkt als ich das erste Mal eine Fernsehzeitschrift in den Händen hielt fasziniert mich die Welt des Films und der Hollywood-Glamour der Stars und Sternchen. Infos oder Einschätzungen zum aktuellen Promi-Tratsch? I'm your girl. Seriöse Filmanalysen? Let's go. I can do both. Auf Instagram findet ihr mich übrigens als @dariaayra

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