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Wir werden alt – 10 Dinge, die einen das Erwachsen sein lehren

Heute gibt es mal wieder einen neuen Post zu meiner Lieblingsreihe: Wir werden alt. Könnt ihr euch noch an die Zeit erinnern, als euer Teenager-Ich genervt von all den Regeln und Vorschriften war? Wenn die Mutter gesagt hat man soll sein Zimmer aufräumen, die Spülmaschine einräumen oder gar die Wohnung saugen und man Augen verdrehend versucht hat Zeit zu schinden – in der Hoffnung, dass es ihr irgendwann zu blöd ist zu warten damit sie es selbst erledigt? Wie sehr hat man sich damals gewünscht endlich sein eigener Herr in einer eigenen Wohnung zu sein. Tun und machen können was man will, ohne dass da irgendjemand hinter einem her ist und Vorschriften macht?

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10 Dinge, die einen das Erwachsen sein lehren

 

Mein Auszug bei meinen Eltern ist nun mittlerweile neun Jahre her und im Nachhinein betrachtet muss ich über mein Teenager-Ich lächeln. Wie naiv und ahnungslos ich damals doch war. Was Erwachsen sein und seine eigene Wohnung haben wirklich bedeutet, hab ich nach sehr kurzer Zeit gemerkt.

1. Ahnungslos wie du anfangs bist fehlen dir immer genau die Dinge, die du eigentlich benötigst.
Egal ob du dich geschnitten hast und ein Pflaster benötigst, das du in deinem Deko-schöne-neue-Wohnung Wahn natürlich nicht gekauft hast, oder ob es einfach nur der Pfannwender ist, der in deinem coolen neuen Küchenset nicht dabei war. Dieser Moment in dem dir klar wird an wie viele Dinge du einfach nicht gedacht hast, weil sie bei deinen Eltern vollkommen selbstverständlich waren hat mich noch Monate nach meinem Auszug von zu Hause verfolgt.

2. Als Kind warst du meist beleidigt, dass für dich nie ein Brief in der Post lag.
Heute graut es dich den verdammten Briefkasten aufzumachen. Post bedeutet in den meisten Fällen sowieso nur Rechnungen und ab und an mal der Gehaltszettel. Welch Segen es also eigentlich war, keine Post zu bekommen wird dir erst klar, wenn da monatlich die Rechnung für Internet, Strom, Versicherungen und alle anderen dauerhaften Ausgaben hereinflattern.

3. Handtücher fühlen sich ohne Mamas Trockner wie Schleifpapier an.
Jeder, der ausgezogen ist und sich im Zuge dessen seine erste eigene Waschmaschine zugelegt hat kennt diesen Moment. Man hängt die Wäsche auf – in diesem Fall am schlimmsten die Handtücher – nachdem man sich endlich selbst das Waschmittel und den passenden Weichspülerduft aussuchen konnte, und kommt einen Tag später zurück um sie abzunehmen. Und da hängt sie: die getrocknete Raufasertapete alias das Handtuch. Wer wie ich mit einem Trockner aufgewachsen ist kann sich dieses Phänomen zunächst überhaupt nicht erklären. Dass es ein weiteres teures Elektrogerät benötigt um die kuschelweichen Handtücher wieder zu bekommen wird einem eigentlich erst klar, wenn man die Mama dann eben doch mal um Rat frägt, was da beim Wäsche waschen eigentlich schief läuft.

4. Spülmaschinen einräumen ist ein wahrer Segen.
Auch wenn sie uns unsere ganze Jugend über angekotzt hat, wer einmal in einer Wohnung ohne Spülmaschine gelebt hat – so wie ich das die letzten acht Jahre gemacht habe – der wird diese Maschine vergöttern, wenn er plötzlich wieder eine hat. Wisst ihr wie erfinderisch und Geschirr-sparend man kochen kann, wenn man jedes benutzte Teil danach nicht einfach in eine Spülmaschine stecken kann? Das komplette Gericht lässt sich dann plötzlich in einem einzigen Topf oder einer einzigen Pfanne zubereiten und das Glas, das man benutzt, wird nach jedem Getränk erstmal ausgespült damit nichts Klebriges zurückbleibt.

5. Nachbarn sind viel anstrengender als Eltern.
Die Geburtstagsparty bei deinen Eltern war immer nervig, weil du den Bass nicht voll aufdrehen konntest, da sie um Mitternacht doch mal irgendwann versucht haben zu schlafen? In den eigenen vier Wänden kannst du endlich tun und lassen was du willst! Ja Pustekuchen. Staubsauger nach 22 Uhr benutzen kommt bei den meisten Nachbarn im Haus schon nicht besonder gut an, von Partys und laute Musik in einem Mehrfamilienhaus brauchen wir gar nicht erst anfangen. Dabei ist es nur eine Frage der Zeit, bis der erste Besenstil gegen die Decke geschlagen wird, es an der Wand nebenan zu Klopfen anfängt, oder die freundlichen Herren von der Polizei bei euch wegen Ruhestörung klingeln. Früher musstet ihr eure Eltern fragen, ob ihr eine Party veranstalten könnt, heutzutage zieht das erstmal eine Runde Klingelputzen in den beiden Stockwerken über und unter euch nach sich.

6. Wohin verschwindet eigentlich das ganze Geld, dass du so sauer verdienst?
Als Auszubildender oder mit dem Nebenjob als Schüler hatte man damals „so viel Geld“, dass man eigentlich gar nicht wusste, in welch sinnlose Spielzeuge, Klamotten und Beautyprodukten man es am geschicktesten investieren könnte. Nachdem man ausgezogen ist stellt sich diese Frage nicht mehr, denn das sinnlose Luxusgut, für das man das Gehalt verwendet – obwohl es mittlerweile deutlich mehr als zur Schulzeit ist – heißt Wohnungs. Und wenn man die Miete bezahlt hat, dann hat man immer noch genug übrig. Klar, man hat auch noch nichts gegessen und den Briefkasten bislang erfolgreich ignoriert. Und schwups kann das am Monatsende schon mal bitter bei Null enden.

7. Man kann tatsächlich den ganzen Tag mit aufräumen, waschen und putzen verbringen.
Tja Freunde, die Zeiten in denen man gewartet hat, bis die entnervte Mutter angefangen hat den eigenen Kram wegzuräumen sind mit dem Auszug vorbei. Irgendwann entwickelt man stattdessen selbst diese komische Anwandlung, für die man seine Mutter früher für komplett bescheuert erklärt hat: „Was denkt der Besuch, wenn es bei mir nicht ordentlich aussieht?“. Willkommen in der Welt der Erwachsenen, denn erst dann wird dir klar, wie viel Arbeit so eine Wohnung eigentlich wirklich macht, wie wenig Zeit man mit einem Fulltime-Job nebenher hat und wie viele beschissene Ecken man um gründlich sauber zu machen erstmal freiräumen muss.

8. Handwerker kommen grundsätzlich nur Montag bis Freitag zwischen 7 bis 18 Uhr…
Plant dafür in jedem Fall schon einmal einen Tag Urlaub ein. Denn selbst wenn euch diese vollbeschäftigte Spezies einen ungefähren Zeitrahmen nennt in dem sie auftaucht, dann steht sie entweder bereits zwei Stunden früher, oder erst viele Stunden später auf der Matte. In jedem Fall würdet ihr die guten Herren verpassen.

9. Kochen rentiert sich einfach nicht.
Willkommen in der traurigen Realität. Zunächst ist man ziemlich aufgeregt, dass man nun nur noch das essen muss, worauf man wirklich Lust hat und eben nicht das, was die Mama gekocht hat. Doch bereits nach wenigen Malen muss man feststellen, dass kochen nicht nur anstrengend ist und Zeit frisst, sondern dass es sich für eine Einzelperson eigentlich so gut wie gar nicht rentiert.
Willkommen in der Welt des Fast Foods! Aus dieser Phase kommt man zwar auch wieder raus, aber wenn es die Bequemlichkeit erfordert ist so eine Fertigpizza nun mal schneller im Ofen.

10. Verantwortung übernehmen…
Als Kind war man für sein Zimmer verantwortlich, dass man sich beim durchlaufen nichts bricht und das war anstrengend. In meinem Fall ging die Verantwortung sogar bis zu einem Kaninchen. Und dann kam die erste eigene Wohnung. Plötzlich musst du dich um alles kümmern., Da bleibt nicht nur die Entscheidung über den richtigen Internetanbieter oder bei wem du den Strom bezahlen möchtest. Es steht die GEZ vor der Türe und will Geld für Sender, die du sowieso nie gucken wirst, du brauchst diverse Versicherungen die sich schleichend zu einem Berg summieren – man glaubt gar nicht, was man eigentlich alles versichern kann. Und auch Arzt Termine sind so eine Sache. Da man plötzlich für alles selbst verantwortlich ist, sind die so ein lästiger Zusatz, den man Getrost weg lässt, wenn nicht unbedingt notwendig.

Und wie sieht es mit euch so aus ihr Lieben? Was habt ihr so gelernt, nachdem ihr das elterliche Nest verlassen habt? Ich hab sicher noch tausend Dinge vergessen, die einem erst bewusst werden, wenn man auf sich allein gestellt ist, aber vielleicht hab ich euch mit dem ein oder anderen Punkt ja dennoch zum Lachen gebracht!
Andere Probleme, die das älter werden so mit sich zieht beim Feiern oder auch wenns um die Kinderplanung geht? Schaut gern mal rein!

0 Kommentare

  • Iris

    Was für ein toller Beitrag! Ich erkenne mich in allen Punkten wieder und hätte sie nicht besser zusammen fassen können. Hotel Mama war einfach doch am besten, auch wenn man es damals nie so gesehen hätte! Echt toll! Ich muss gerade richtig schmunzeln 😉 Alles Liebe Iris von http://www.sprinzeminze.com

  • Sandra

    Ein wunderbarer Beitrag. Ich bin mit 17 daheim ausgezogen und ich kann alles bestätigen. Da habe ich schon vieles vergessen. Das ist über 24 Jahre her. Eins weiß ich aber: daß ich mich – als ich allein wohnte – anfangs oft allein gefühlt war. Einfach die Tür aufmachen und jemanden zum reden oder streiten usw. haben ging einfach nicht. Heute versuche ich meinem Teenager beizubringen, was wohl irgendwann mal anders sein wird. Vor allem dann, wenn er mal wieder meint, daß Eltern doch nur nerven.

    Ich schicke Dir liebe Sonntagsgrüße
    Sandra von https://www.storfine.de

  • Annett

    XD Da kann ich dir nur auf ganzer Linie zustimmen. Man kommt gar nicht daran vorbei sich manchmal an die schönen Tage der Kindheit zu erinnern… wenn die täglichen Briefe immer nur Rechnungen oder Werbung sind, die Wäsche nie wie bei Mama wird und und und…

  • jefame

    Ich lebe immer noch bei meinen Eltern, jedoch hat mir meine Mama schon von Anfang an gezeigt, was man im Haushalt machen muss. Ich glaube ich werde ihr (vielleicht nicht schon jetzt) dankbar sein, wenn ich ausziehen werde.

    Wünsche dir noch eine schönen Abend,

    Jessica von http://www.jefame.com

  • Eva M

    Liebe Heidi!
    Mir gefällt dein Blog richtig gut – ich liebe es, wenn jemand mal nicht „nur“ Bilder postet, sondern vor allem tiefgründigere bzw. wirklich durchdachte Texte schreibt! Das ist so viel erfüllender und gibt mir immer so viel mehr als „nur“ Oberflächlichkeiten!
    Mach bitte so weiter, mit mir hast du eine neue Leserin gewonnen! <3
    Alles Liebe, Deine Eva https://schreibzeit.wixsite.com/schreibzeit

  • Heidi

    Liebe Jessica,
    war nicht unbedingt so, dass meine Mum mir das nicht beigebracht hätte 🙂
    Trotzdem laufen einem einfach auch nach Jahren noch Situationen über den Weg, die man überhaupt nicht bedacht hat 🙂
    Liebste Grüße,
    Heidi

  • Heidi

    Liebe Sissy,
    hahaha ich weiß ganz genau was du meinst! Manchmal ist es tatsächlich faszinierend, in welchen Momenten man wieder zurück an die Mama erinnert wird. Aber andererseits zeigts ja nur, dass wir eine tolle Kindheit hatten 🙂
    Liebste Grüße,
    Heidi

  • Heidi

    Liebe Sandra,

    schick deinem Teenager doch mal meinen Artikel hihi. Ich glaube bis zu einem gewissen Grad kann man aufs allein-sein vorbereitet werden, aber wie bereits geschrieben, es wird denke ich immer diese Aha-Momente geben, in denen man feststellt, das die Mama gar nicht so daneben lag.

    Liebste Grüße,
    Heidi

  • Heidi

    Liebe Annett,

    vielen lieben Dank und da geb ich dir vollkommen recht! Schade eigentlich, dass man es in Teenager Jahren nicht so zu schätzen weiß 🙂
    Liebste Grüße,
    Heidi

  • Heidi

    Liebe Elina,
    vielen lieben Dank, das freut mich total! Ja das mit den Handtüchern war für mich so ein richtig in Erinnerung gebliebener Moment haha.
    Liebste Grüße,
    Heidi

  • Amely Rose

    Bei Punkt drei musste ich lachen und weinen. Und das gleichzeitig.
    Ich bin vor einem Jahr ausgezogen und kriege es immer noch nicht hin mit den Handtüchern.
    Ein wirklich toller und witziger Post ich habe ihn gerne gelesen 😀
    Top.

    alles Liebe deine Amely Rose

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