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„Die Sims 4: Zusammen wachsen“: Lohnt sich das neue Expansion-Pack?

Neues Expansion-Pack, neues Glück: Es braucht eben einfach einen neuen Release bei „Die Sims 4“ damit ich den Staub von meinem Gaming-Laptop blase und nach Monaten des Stillstands in meiner virtuellen, kleinen Welt erst einmal eine halbe Stunde Updates über mich ergehen lasse, um euch meinen Eindruck zum neusten Zuwachs des EA-Klassikers mitzuteilen: „Zusammen wachsen“ verspricht lebhaftes Familien-Gameplay über mehrere Sims-Generationen hinweg. Doch überzeugt die Erweiterung in allen Aspekten? Lest weiter, dann erfahrt ihr es.

Eines vorab: Wahre Kenner des Spieles wissen natürlich, dass es bei „Die Sims“ drei Kategorien an Spielern gibt.

  • Die Architekten
  • Die Makeover-Enthusiasten
  • Die Geschichtenerzähler

Architekten lieben es sich im Baumodus des Spiels auszutoben. Sie bauen die schönsten Traumhäuser, ja teils bekommen ganze Nachbarschaften ein optisches Remake verpasst. Und wir reden hier nicht nur von normalen Familienhäusern. Sims-Architekten können durchaus sehr kreativ werden und mit den richtigen Erweiterungspacks bauen sie Schlösser, Hollywood-Anwesen, verträumte Cottages, altmodische Bauernhöfe oder – und ich mache hier keine Scherze – sie erschaffen ganz nebenbei einmal eine digitale Version von Hogwarts.

An dieser Stelle dürfen sich alle „Harry Potter“-Nerds unter euch angesprochen fühlen, denn wir haben natürlich auch zu „Hogwarts Legacy“ eine Review auf dem Blog.

Häufig kommt es allerdings vor, dass Sims-Architekten mit ihren Kreationen kaum spielen. Dafür kommen ihre Meisterwerke anderen Spielern über die Galerie zugute – auch nicht schlecht.

Makeover-Enthusiasten sind im CAS-Modus („Create a Sims“-Modus; zu deutsch: „Erstelle einen Sims“-Modus) richtig aufgehoben. Sie erstellen die schönsten Charaktere, kleiden sie komplett ein, verpassen ihnen Frisuren, Makeup und Accessoires, geben ihnen kreative Namen und sobald sie fertig sind – erstellen sie eine neue Familie. Hier gibt es Menschen, die es tatsächlich hinbekommen Sims-Versionen ihrer liebsten Stars zu erstellen und diese sogar so zu gestalten, dass man sie wiedererkennt.

Die dritte Kategorie sind die Geschichtenerzähler: Sie profitieren vor allem von den Kreationen der ersten beiden Sims-Spieler, denn sie können sich die erschaffenen Meisterwerke herunterladen und einfach mit dem Gameplay beginnen – in dem sie absolute Profis sind. Sie kennen all die kleinen, versteckten Funktionen, jeden Cheat und sind wahre Meister darin einen Acht-Personen-Haushalt mit zwei Kleinkindern und einem Hund glücklich zu halten. Wer schon einmal „Die Sims“ gespielt hat, weiß, dass dies nahezu unmöglich ist.

Mit diesem Hintergrundwissen starten wir nun in das neue Erweiterungspack.

„Die Sims 4: Zusammen wachsen“: CAS und Möbel sind gelungen

Bevor wir mit dem Spielspaß beginnen können, wartet das gute Stück mit einem stattlichen Preis von 39,99 Euro auf – dies ist bei großen Sims-Erweiterungspacks allerdings Standard und man mag davon halten, was man möchte.

Beginnen wir mit dem Erstellen einer neuen Familie: Der CAS-Modus wartet – wie bei jedem Erweiterungspack – mit einer Vielzahl neuer Outfits auf. Und zwar sind dieses mal beide Geschlechter gleichberechtigt mitgedacht und auch männliche Sims dürfen sich über eine große Auswahl an Klamotten freuen. Natürlich sind Outfits bis zu einem gewissen Grad Geschmackssache, aber meiner Meinung nach sind die Looks aus „Zusammen wachsen“ sehr tragbar und schön gestaltet. Auch die neuen Frisuren finde ich gelungen und besonders die neuen Baby-Outfits, die es passend zum letzten Basegame-Baby-Update gab, sind süß.

Es gibt außerdem bereits im „Erstelle einen Sim“-Modus die Option Familien-Dynamiken einzustellen: Hier kann man aus ein paar Optionen wählen und etwa die Beziehung zwischen Eltern und Kind als „streng“ oder „unterstützend“ festlegen, welche im fortlaufenden Gameplay die Interaktionen zwischen den jeweiligen Sims beeinflusst.

Auch die Möbel finde ich sehr hübsch, wenn auch schlicht gehalten. Das Design ist nicht so eigenwillig wie teils in anderen Erweiterungen, was aber nicht schlecht ist, denn dafür passen sie zu vielen verschiedenen Stilen und lassen sich gut in bereits bestehende Haushalte integrieren. Sims-Architekten werden allerdings feststellen, dass es im Baubereich wenige Neuerungen gibt und sollte euer Fokus, wie bereits in der obigen Kategorisierung beschrieben, eher auf diesem Bereich liegen, dann wird euch das neue Pack eventuell weniger zusagen. Für das Gestalten von Räumen gibt es trotzdem ein paar nette neue Optionen.

Willkommen in San Sequoia!

Die neue Welt „San Sequoia“ wartet mit einem Freizeit-Zentrum auf, welches ich persönlich tatsächlich eine gute Idee finde. Die Interaktionen im Zentrum selbst könnten noch vielseitiger sein und mit mehr Innovation aufwarten, aber den kleinen Sims-Sohn meiner Familie nach der Schule dorthin zu schicken, macht durchaus Spaß. Hier können vor allem Kinder profitieren, deren Eltern länger in der Arbeit sind, denn es gibt die Möglichkeit neue Skills zu erlernen, wie etwa ein Instrument oder ins Fitnessstudio zu gehen. Und selbst Arbeitsplätze zum Hausaufgaben machen und eine Küche für Snacks sind verfügbar. Auf dem neuen Gemeinschaftsgrundstück können übrigens ebenfalls Baby Showers abgehalten werden.

Neben dem Freizeit-Zentrum gibt es noch ein Kino, welches als Rabbit Hole fungiert (d.h. der Sim verschwindet darin für eine Zeit und ist nicht mehr spielbar bis er wieder herauskommt), eine Bibliothek, die sehr hübsch gestaltet ist und einen sehr großen, aber eher langweiligen Park mit keinerlei Interaktionsmöglichkeiten. Was ich allerdings positiv hervorheben kann, ist die Tatsache, dass die Gemeinschaftsgrundstücke seit der Involvierung von Creatorn ein optisches Upgrade erfahren haben und man viel lieber damit spielen möchte.

Das Gameplay ist das Herzstück der Sims-Erweiterung

Kommen wir nun zum Gameplay: Tatsächlich ist dieses der Hauptfokus von „Zusammen wachsen“. Hier gibt es eine Vielzahl neuer Optionen für ein buntes Familienleben: Kinder können etwa das Fahrradfahren erlernen, es gibt die Möglichkeit eine Baby Shower zu schmeißen, Großeltern können ihrer Familie eine Box mit sentimentalen Gegenständen vermachen und es gibt sogar ein Baumhaus. Sims können außerdem puzzlen, ihr Haus babysicher gestalten, Freunde und Familie für mehrere Tage zu Besuch bleiben und Kinder können sich gegenseitig Freundschaftsbänder schenken.

Eine weitere Neuerung des Gameplays sind Meilensteine: Damit werden einprägsame Momente im Leben unserer Sims festgehalten. Wird der Sim im weiteren Gameplay mit Erinnerungen (seien sie negativ oder positiv) konfrontiert, hat dies auch eine Auswirkung auf seine Stimmung. Dieses Feature soll das Spielerlebnis realistischer gestalten.

Außerdem gibt es neue Marotten und Eigenschaften der Sims können sich auch im Laufe des Gameplays – je nach ihrer individuellen Verhaltensweise – ändern oder anpassen. Dies soll eine natürliche Charakterentwicklung simulieren. Die Features finde ich durchaus ansprechend und sie tragen definitiv zu einem besseren Spielerlebnis bei. Besonders Legacy-Gameplay (also das Spielen einer Sims-Familie über mehrere Generationen hinweg), von dem ich selbst ein großer Fan bin, wird dadurch um einiges bunter und realer.

Allerdings muss ich an dieser Stelle anmerken, dass solche Features im Grunde Teil des Basegames hätten sein sollen und nichts in einer Erweiterung zu suchen haben. Bereits „Die Sims 2“ hatte in diesem Bereich mehr Realismus und schönere Familien-Interaktionen als „Die Sims 4“ es bis zu diesem Punkt hatte. Trotzdem ist es ein Schritt in die richtige Richtung und macht das Spiel hoffentlich ein Stückchen liebevoller als bisher. Ich war bisher von der Fraktion, die zwar optisch nichts an dem Spiel aussetzen konnte, aber beim Gameplay starke Mängel feststellen musste, die nun hoffentlich (für den stolzen Preis von 39,99 Euro) ausgemerzt werden können. Lest hierzu auch gerne meine Review zu „Die Sims 4: High School Jahre“, wo ich ebenfalls auf die Thematik eingehe.

„Die Sims 4: Zusammen leben“ – Ein Fazit: Super für Legacy-Gameplay

Natürlich gibt es auch mit „Zusammen wachsen“ in alter Sims-Tradition ein paar scheinbar unvermeidliche Bugs, die hin und wieder auftreten. Bei mir hat sich das Spiel auch zeitweise komplett aufgehangen – aber daran haben wir uns wohl inzwischen alle gewöhnt.

Eine weitere Anmerkung, die ich hätte, wäre Folgendes: Ich könnte mir vorstellen, dass neue Spieler – vor allem jene, die sich mehrere Erweiterungen gleichzeitig geholt haben und damit das Game neu starten – von der schieren Vielzahl an Möglichkeiten und Features im ersten Moment etwas erschlagen sein könnten. Es gibt hier aber immerhin ein Tutorial, welches ich mir aber selbst nicht angesehen habe.

Und noch ein Hinweis: Ich hatte das Gefühl, dass durch die neuen Features bei Kleinkindern und Babys auch das Gameplay mit ebendiesen sich nun etwas schwerer gestaltet und das Familienleben sehr leicht in Chaos ausartet. Ich hatte zum Testen der Erweiterung einen Haushalt bestehend aus fünf Sims erstellt: Einem berufstätigen Elternpaar, einem Kind, einem Kleinkind und einem Baby. Es war tatsächlich alles andere als einfach alle Bedürfnisse in Schach zu halten und die Eltern auch in ihren jeweiligen Karrieren voranzubringen ohne ihre Kinder zu vernachlässigen. Allerdings ist dies ja tatsächlich viel realistischer, als wenn sich alles mit links wuppen lassen würde. Ich finde den gesteigerten Schwierigkeitsgrad also gar nicht mal so übel.

Alles in allem ist „Die Sim 4: Zusammen wachsen“ ein Erweiterungspack für alle, die gerne ein vielschichtiges Gameplay hätten und deren bevorzugter Spiel-Stil Familien- oder Legacy-Gameplay ist. Liegt euer Fokus eher in anderen Bereichen, wie etwa dem Bauen oder spielt ihr lieber mit paranormalen Sims und kreiert lieber andere Storylines, dann ist das neue Pack wohl eher nichts für euch. Ich finde es eine schöne Bereicherung und werde mir in nächster Zeit einige der Features noch genauer ansehen.

Von mir bekommt das neue Erweiterungspack sieben von zehn Plumbots.

Und jetzt seid ihr an der Reihe: Holt ihr euch das neue Erweiterungspack auch? Oder habt ihr es vielleicht schon ausprobiert? Lasst uns eure Gedanken dazu in den Kommentaren wissen.

Trash-Liebhaberin mit einer Schwäche für alte Hollywoodfilme. Sims-Veteranin und Playstation-Noob. Serien-Conaisseuse mit einem Auge für Film-Details. Ich unterscheide nicht zwischen Filmklassiker und Youtube-Video. Gute Unterhaltung ist gute Unterhaltung. Zu meiner Person: Ich bin Daria, Millenial und ehemalige Entertainment-Redakteurin. Seit dem Zeitpunkt als ich das erste Mal eine Fernsehzeitschrift in den Händen hielt fasziniert mich die Welt des Films und der Hollywood-Glamour der Stars und Sternchen. Infos oder Einschätzungen zum aktuellen Promi-Tratsch? I'm your girl. Seriöse Filmanalysen? Let's go. I can do both. Auf Instagram findet ihr mich übrigens als @dariaayra

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