She-Hulk im Review – Warum die Serie einfach genial ist!
Wochenlang habe ich mit mir gehadert, ob ich final zu She-Hulk etwas schreiben kann, schreiben sollte oder schreiben werde. Doch was soll ich sagen, Leute? Nachdem ich das Finale gestern Abend gesehen habe, hat mich die liebe Jen am Ende doch sowas von überzeugt, dass sie einen Review mehr als verdient hat! Denn auch wenn die Serie online immer wieder hart in Kritik stand, geh ich als absoluter Fan aus dem Finale.
Shortfacts:
- Wer? Tatiana Maslany | Ginger Gonzaga | Mark Ruffalo | Jameela Jamil | Tim Roth | Benedict Wong | Jon Bass | Rhys Coiro
- Länge: 9 Folgen a 30min – einfach an einem Wochenende zu schauen
- Streaming-Plattform: Disney+
- Abgeschlossen? Die Serie ist Teil der Marvel Cinematic Universe Phase 4
- Genre: Anwalt Comedy, wie Jen sich selbst bezeichnet
- Könnte dir gefallen, wenn du diese Shows magst: Wandavision, Loki, What if …?, The Falcon and the Wintersoldier, Moon Knight, Ms. Marvel, Hawkeye
She-Hulk ist die Geschichte von Jennifer Walters, ihres Zeichens Cousine des Hulk und wahrscheinlich gerade den Marvel Comic Fans unter euch besser bekannt, denn in Marvel Cinematic Universe hat Jen bisher keine Rolle gespielt. Sie ist eigentlich Anwältin, schafft sich nicht gegen ihre männlichen Kollegen zu behaupten und wird zu allem Überfluss von der Familie auch regelmäßig daran erinnert, dass eine Frau ihres Alters längst unter der Haube sein sollte, denn Jen ist single. Zu Beginn gibt es ihre Entstehungsgeschichte, als sie mit Bruce im Auto einen Unfall hat (bei dem er sich mysteriöser Weise nicht schützend in Hulk verwandelt??? Wenn wir hier Superfans unter euch haben, erklärt mir gerne in den Kommentaren wieso?) und durch den Kontakt mit seinem Blut plötzlich selbst zum Hulk wird. Meiner Recherche nach gibt es hier massive Abweichung zur Comic-Vorlage, aber da ich mit den Comics tatsächlich kaum Berührungen habe ziehe ich es vor mich hier zu enthalten.
Nach ihrer Verwandlung ist Jen noch unsicherer, da She-Hulk super stark und beliebt ist, während man über Jennifer gerne mal hinwegsieht.
Was mich ja wirklich massiv gestört hat bezüglich ihrer Darstellung ist, dass She-Hulk für mich nicht zuletzt wegen der schlechtesten Perücke der Welt für eine Produktion aus 2022 irgendwie billig aussieht. Ich finde Hulk fügt sich sehr homogen in die echte Welt ein, was She-Hulk während der gesamten Serie nicht gelingt. Ich kann euch allerdings nicht sagen, ob das allein an ihren Haaren, ihrem unförmigen Äußeren oder auch an den grauenhaften Klamotten liegt. Und nein, ich finde nicht, dass die mit Hilfe des Superhelden-Designers Luke Jacobson (Griffin Matthews) besser werden.
Und dann wäre da diese andere Sache mit der Handlung. She-Hulk fühlt sich wie eine Sitcom an. Jede Episode ist geschlossen in sich, es ist egal wo ihr anfangt zu gucken, denn wirkliches Vorwissen ist nicht notwendig. Gleichzeitig hat es sich für mich angefühlt als käme jede Episode irgendwie nicht über die Rahmenbedingungen der Folge hinaus. Denn immer, wenn es beginnt spannend zu werden ist die Folge zu Ende. Was ich allerdings an jeder einzelnen Episode mochte, ist die Tatsache, dass She-Hulk und Jen gerne mal die vierte Mauer durchbrechen und aussprechen, was wir uns als Zuschauer gerade denken. Das gibt dem Charakter, den Tatiana Maslany übrigens fantastisch verkörpert, einen unglaublichen Charme und nicht zuletzt hält Jen als Charakter einer gewissen Social Media Gemeinde, die sie als Superheldin spätestens seit ihrem Twerking mit Rapperin Megan Thee Stallion in Episode 3 so richtig auf dem Kicker hat, den Spiegel vor.
Ein Running Gag, den die Schreiber der Serie die gesamte Staffel über durchziehen, sind auch die vielen Marvel Gast-Helden, über die ich mich jede Episode aufs Neue gefreut habe. Denn neben – obviously – Bruce Banner (Mark Ruffalo) beehren uns auch Emil Blonski (Tim Roth), Wong – der aktuell irgendwie überall seine Fingerchen im Spiel hat (Benedict Wong) und zu guter Letzt auch Daredevil (Charlie Cox). Das wird sicher auch durch ihren Job als Anwältin für Superhelden begünstigt mit dem positiven Effekt immer wieder auf vertraute Gesichter zu stoßen.
Möglicherweise verursacht She-Hulk gerade wegen ihrer unkonventionellen Art und dem Fehlen der üblich bekannten Marvel Erzählungsstränge diesen Zwiespalt in uns Zuschauern. Sie schafft es ganz ohne den Standard-Superheldenkram witzig, sympathisch und unterhaltsam zu sein und dennoch liegt man auf der Lauer, wann die tatsächliche Storyline denn nun beginnt.
Warum also solltet ihr She-Hulk unbedingt eine Chance geben?
Nach acht Folgen des gemütlichen vor sich hin Geplänkels bei dem man auf jeden Fall tiefe Einblicke in die Gefühlswelt und das alltägliche Leben der Jennifer Walters bekommt, hat mich Jen im spektakulären Finale absolut aus den Socken gehauen. Denn ihr Finale ist einerseits die Storyline auf die wir acht lange Folgen so sehnsüchtig gewartet haben und eben andererseits doch nicht. In jedem Fall ist sie es Wert gesehen zu werden.
Wenn ihr plant Jen eine Chance zu geben solltet ihr den nächsten Absatz überspringen.
SPOILERWARNUNG
Wenn ihr mich also letzte Woche gefragt hättet, was ich von She-Hulk halte, dann hätte ich euch wahrscheinlich gesagt, dass man es schon gucken kann, aber auch nichts verpasst hat, wenn nicht. Jetzt geb ich Jen auf Disney+ definitiv 8/10 Hulk-Smashs und hoffe inständig, dass man diesen Charakter wiedersehen darf.