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Ist „The Marvels“ wirklich der schlechteste Marvel Film des Jahres 2023?

Vielleicht hat der ein oder andere von euch noch in Erinnerung, dass in mir ein riesen Marvel Fan schlummert, der egal wie schlecht eine Bewertung für einen Film ausfällt, diesen auf jeden Fall gesehen haben muss. Die Rezensionen haben mich vorab schon neugierig auf den Film gemacht, denn zwei meiner Lieblingscharaktere des MCUs geben sich die Ehre und lernen sich endlich kennen. Ich habe vorab einiges an Rezensionen gelesen, die sich über fehlenden Kontext beklagt haben, „wo diese Teenagerin plötzlich herkommt“ oder „warum dieser Armreif auf einmal so mächtig sein soll“. Dazu muss ich leider sagen, dass jeder, der sich diese Frage stellt mal ganz geschwind auf Disney+ in die unglaublich gut geschriebene Serie „Ms. Marvel“ reingucken sollte.

In dieser wird nicht nur erklärt, was es mit dem Geschenk ihrer Oma auf sich hat, sondern auch warum Kamala (Iman Vellani) zurecht einen Platz am großen Tisch verdient. Ähnlich hilfreich für all jene, die das Problem der Skrull nicht verstehen können, weil ihnen Kontext fehlt, wäre hier „Secret Invasion“ in der der Zusammenhang zwischen Nick Fury (Samuel L. Jackson), Goose und den Skrull thematisiert wird.

Zu guter Letzt gibt es möglicherweise noch den ein oder anderen Kandidaten für den Monica Rambeau (Teyonah Parris) eine Unbekannte ist und tatsächlich habe ich mich zunächst auch schwer getan, sie einzuordnen, aber eine Unbekannte ist sie absolut nicht. Wer sich an „Wanda Vision“ zurückerinnert, der weiß, wie die Gute zu ihren Kräften gelangt ist. Damit erübrigt sich schon ein großer Teil der negativen Rezensionen, denn nur wer alle vorangegangenen Serien, dabei würde ich übrigens sogar die Serien „Hawkeye“, „What if … ?“, sowie den neusten „Dr. Strange Multiverse of Madness“ und vielleicht auch den letzten „Spider-Man: No way home“ mit einschließen, gesehen hat, kann glaube ich ansatzweise verstehen wie schön „The Marvels“ alle Handlungsstränge langsam auf den Weg bringt.

Deshalb kommen wir nun auch zu einer kleinen möglichst spoilerfreien Zusammenfassung dessen, was uns in „The Marvels“ erwartet, was mir gefehlt hat und was ich mir aus diesem „Kick-off“, den anders kann ich diesen Film gar nicht bezeichnen, erhoffe.

– Solltet ihr den Film spoilerfrei genießen wollen wäre hier nun der perfekte Zeitpunkt, um noch auszusteigen. –  

Dank einiger unglücklicher Zufälle trifft die unglaublich süße Kamala Kahn aka Ms. Marvel endlich auf ihr Idol Carol Denvers (Brie Larson) aka. Captain Marvel und gleichzeitig gibt es eine Wiedervereinigung mit deren „Nichte“ Monica Rambeau. Dass alle drei durch ihre Kräfte verbunden werden und ab sofort versuchen müssen als unfreiwilliges Dreiergespann zu funktionieren, macht den Versuch, sprichwörtlich das gesamte Universum zu retten, nicht unbedingt einfacher. Carol Denvers ist weiterhin von ihren fehlenden Erinnerungen an ihr Leben vor den Kree, aber auch von neuer Schuld, die sie daran hindert, wirklich auf die Erde zu ihrer Familie zurückzukehren, geplagt. In meinen Augen eine eher unbefriedigende Antwort für Monica, die einfach nicht verstehen kann, weshalb Carol sie im Stich gelassen hat und nie zu ihr zurückkam. Vollkommen deplatziert und irgendwie zwischen den Stühlen, versucht die Teenagerin Kamala zu vermitteln und gleichzeitig ihre etwas streng chaotische Familie mit dem Superheldendasein in Einklang zu bringen.

Kamala ist genau so authentisch und liebenswert, wie wir sie aus Ms. Marvel kennen

https://twitter.com/reydaisyy/status/1733538259366764623?s=20

Ich liebe die Dynamik zwischen Carol und Kamala und nein, ich finde die Witze, die Kamala über sich selbst und ihr Fangirl-Dasein in Carols Gegenwart macht nicht deplatziert und anstrengend. Wer Kamala in ihrer Serie kennen gelernt hat weiß, dass diese Situationskomik für ihren Charakter absolut natürlich ist. Ich finde sogar, dass es sie charmant macht. Ähnlich verhält es sich mit ihrer Familie, die einerseits so fernab jeglicher Vorstellungskraft für das Superheldenleben existiert, und gleichzeitig aber versucht ihrem Küken den Rücken zu stärken.

Willkommen in Positano

Kritik habe ich dennoch an ein paar Dingen im Film. Zum einen hat mich die lieblose Ausarbeitung der Alien auf dem Wasserplaneten, der uns alle eher an Positano in Italien erinnert hat, enttäuscht, denn hier hätte man so viel Kreativität spielen lassen können und die Leute nicht einfach nur random in verschiedenen bunten Farben anmalen.

Was macht eigentlich G’iah und warum hat sie ihren Einsatz verpasst?

Zum anderen fand ich auch den neuen Planeten Tarnax der Skrull eher mäßig beeindruckend und basic. Gerade so, als hätte man für die Ausarbeitung einer Alienstadt keine Zeit mehr gehabt und den nächstbesten cleanen Entwurf realisiert, der gerade bei Musterhaus Architekten „in“ war. Und wo wir schon bei Tarnax sind, stellt sich mir unweigerlich die Frage wo Varra (Nick Furys Skrullehefrau) sich denn nun aufhält, da sie sich ganz offensichtlich weder auf der Raumstation noch auf dem neuen Planeten ihres Volkes befindet. Ebenso irritiert mich das komplette Ausbleiben eines Auftritts von G’iah (Emilia Clarke), die ab dem Moment, als die drei Protagonistinnen im Film verbunden wurden, eigentlich mit auftauchen hätte müssen, da sie in Secret Invasion schließlich auch ein bisschen was von Carol injiziert, bekommen hat und somit logischerweise mit glitschen hätte müssen. Generell hat sich mir, da es sogar um die Skrull ging die Frage gestellt, weshalb sie nicht miteinbezogen worden ist. Es wäre das perfekte erste Kennenlernen für ihren Charakter mit den zukünftigen Nachwuchs Avengers gewesen.

Captain Marvel ab sofort als Disneyprinzessin unterwegs

Von der Disney Gesangs- und Tanzeinlage die Carol auf dem Planeten möchte ich hier eigentlich gar nicht anfangen, denn Carols Disneyprinzessinnen Krone hätte sich in dieser Szene vor Schmerzen sicher freiwillig verbogen. Diesen Part könnte man getrost aus dem Film schneiden, aber abgesehen davon fand ich die Gesamtstory unterhaltsam, lustig und einigermaßen stimmig.

Was erhoffe ich mir also aus dem Ende der Story und dem Teasering, wie es zukünftig weitergehen könnte. Für mich hat diese Geschichte sehr viel Raum fürs Multiversum geschaffen. Schaut man sich den letzten Dr. Strange an, dann bin ich mir fast sicher, dass Monica in nicht allzu ferner Zukunft – insofern sie weiterhin eine Schlüsselrolle spielen soll – Besuch von America Chavez (Xochitl Gomez) bekommen könnte, die ihr helfen könnte in ihre Realität zu Carol und Kamala zurückzukehren. Parallel bin ich jetzt schon extrem gespannt, wie die X-Men, deren Storm wohl neuerdings durch die Schauspielerin Lashana Lynch, die in Captain Marvels Universum Maria Rambeau gespielt hat, dargestellt wird, am Ende ihren Weg ins Multiversum zu einer möglichen tragenden Rolle finden könnten. Und zu guter Letzt habe ich innerlich einen freudigen Hüpfer gemacht, als Kamala losgezogen ist, um Kate Bishop(Hailee Steinfeld) zu besuchen. Diese beiden Charaktere kann ich mir jetzt schon so gut als neue Version der Steve-Tony Beziehung vorstellen. Ich bin also sehr gespannt, was uns die neue Phase im MCU noch alles bringen wird.

Wenn das Leben mal nervt, streu rosa Glitzer drauf! Ich bin Heidi, Social Media ist mein zu Hause und auf meinen Hogwartsbrief warte ich bis heute. Wenn ich gerade nicht zeichne oder fotografiere, bin ich hier für den Mädchenkram zuständig. Egal ob die neuste Serie auf (hier bitte euren Streamingdienst einfügen), die ganze Nerdpalette von Marvel bis Star Trek oder meine heißgeliebten Chick Flicks, ich bin für nahezu alles im Fantasy, SciFi, und RomCom Universum zu begeistern. Klatsch, Tratsch und Trashtv darf aber auch mal sein. Holt euch also einen Tee und macht es euch gemütlich, wir haben einiges zu bequatschen! Wenn ich übrigens nicht schreibe, häng ich an meiner Kamera oder meinem iPad. Die Ergebnisse könnte ihr auf meinen Instagram Account @zissadraws begutachten.

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