Was muss man in New York gesehen haben?
Eigentlich wollte ich diesen Blogpost bereits vor Monaten schreiben, aber irgendwie hatte ich die letzten Monate einfach nie die Muse mich endlich einmal hinzusetzen und all meine zahllosen Eindrücke aus New York auf „Papier“ zu bringen. Tatsächlich weiß ich gar nicht so genau, wo ich überhaupt anfangen soll, denn nach New York zu reisen war einer meiner ganz großen Träume, spätestens seit ich Gossip Girl gesehen habe, wenn ihr wisst was ich meine.
Es war mein allererstes Mal Amerika und auf gewisse Weise bin ich absolut schockverliebt gewesen. Alles ist so viel größer und verrückter und die Leute unglaublich freundlich und offen. Übernachtet haben wir tatsächlich in der Nähe des Yankee Stadiums in der viel verschrieenen Bronx. Unwohl haben wir uns in dieser Gegend allerdings zu keinem Zeitpunkt gefühlt. Gerade ums Stadion herum hatte man einerseits alle 20 Meter weit Cops, andererseits haben uns die Anwohner nie Anlass gegeben uns unwohl zu fühlen. Tatsächlich sagen die meisten Anwohner der Bronx, dass sich diese mittlerweile zu einem zweiten Brooklyn entwickelt für all die Künstler und Freigeister, die sich Brooklyn auf Grund seines Kultstatus mittlerweile gar nicht mehr leisten können.
Auch unsere beiden Airbnb Hosts waren absolut herzliche und zuckersüße Menschen, bei denen wir uns von der ersten Sekunde an zu Hause gefühlt haben und nach einer abenteuerlichen Fahrt vom Flughafen mit der Metro bis zu unserem Zimmer konnte das Abenteuer dann starten.
Wir haben es jeden Tag auf gute 15-20 Kilometer zu Fuß gebracht, was einem selbst jedoch überhaupt nicht auffällt, wenn man so viele unbekannte neue Dinge sehen kann. Was mir bereits am ersten Tag wirklich krass auffiel waren die Gebäudefassaden. Ganz New York wirkt wie eine Filmkulisse, nicht nur optisch, auch von Näherem betrachtet. Die Häuserfassaden werden auf die viereckigen Bauklötze nämlich im Endeffekt nur „aufgeklebt“ und scheinen aus Styropor oder so zu sein. Das hat mich acht Tage lang wirklich dauer-irrtiert, dass jedes Haus einfach nicht massiv und echt aussieht.
Am ersten Tag sind wir tatsächlich von relativ weit oben in Harlem gestartet und gemütlich den Central Park entlang hinunter gelaufen, bis wir Hunger bekamen. Und nun Leute aufgepasst hier kommt unserer persönlicher Favorit und Geheimtipp schlechthin: An der Ecke 96th und Columbus Avenue haben wir ein winziges jüdisches Café im Stil einer Londoner Telefonzelle gefunden und sind auf gut Glück einfach mal reinspaziert um zu frühstücken. Tja, was soll ich sagen? Wir sind im Laufe unseres Aufenthalts noch 3-4 Mal dort essen gewesen und haben uns sprichwörtlich durch die halbe Karte gefuttert. Ganz egal ob Bagels, Burger, Sandwiches, Bratkartoffeln oder Omlett. Hier findet wirklich jeder etwas und es ist unglaublich lecker und die Pommes sind weltklasse. Ich hab noch nirgendwo jemals bessere Pommes gegessen. (Dazu sollte man wissen, dass ich Pommes normalerweise überhaupt nicht mag.)
Danach haben wir uns direkt ins Herz von Manhattan begeben und waren so ungefähr überall zwischen der 34th Street und 5th Avenue unterwegs. Ich glaub ich wollte Macy’s und Bloomingdales mal von innen sehen, seit Fran Fine in „Die Nanny“ in den 90ern davon gesprochen hat und ich wurde nicht enttäuscht. Ich hab noch nie zuvor ein so riesiges Kaufhaus gesehen und hätte wohl Unsummen an Geld da lassen können. Ein anderes Highlight in Midtown Manhattan war auf jeden Fall auch die Tatsache, dass wir einfach so in einen Filmdreh von Adam Sandler gestolpert sind und ihn nicht einmal erkannt hätten. Gefühlt kann man in New York an jeder Ecke in den nächsten Promi stolpern und ich für meinen Teil bin dann einer von diesen blinden Eseln, die das noch nicht einmal realisieren, wenn man es ihnen nicht sagt.
Den Rest des Tages, nachdem er irgendwie mit Shopping begonnen hat, haben wir dann noch in ein, zwei weiteren Läden verbracht. Outlets findet man in New York echt an jeder Ecke. Und wenn man dann die Schnauze von den Menschenmasse, den Sirenen, den Fahrzeugen und des Baulärms voll hat flüchtet man einfach in den Central Park.
Man sagt der Central Park ist die Lunge New Yorks. Vielleicht liegt es daran, dass ich ja doch eher das Dorfkind bin, aber wir waren jeden Tag immer mal wieder im Central Park und es war einfach toll und faszinierend still. Natürlich gabs ein Foto auf den Rocks, die vermutlich jeder kennt, aber obwohl man sich in einer Stadt mit so vielen Millionen Menschen befindet kann man im Central Park auch einfach ganz alleine sein. Unser Highlight dort? Eine Massenpanik beim Global Citizen Festival.
Wir waren gegen Abend noch einmal im Central Park unterwegs eine Runde spazieren und haben uns bereits auf dem Weg rein über die Menschenmassen und Absperrungen gewundert, da wir nicht wussten, dass das Festival an diesem Abend auf dem Gelände stattfinden würde. Gegen 7 Uhr standen wir gerade auf einer kleinen Brücke in der Nähe der Rocks und hörten einen lauten Knall. Woran denkt der durchschnittliche deutsche Tourist, wenn er einen lauten Knall hört? Oh cool, ist hier irgendwo ein Feuerwerk? Die restlichen New Yorker hingegen fürchteten einen Terroranschlag und fingen an in Scharen den Central Park zu verlassen. Ob uns das stutzig gemacht hat? Nö. Wir haben uns nur gewundert, warum dieses angebliche Festival schon um 7 Uhr Abends vorbei ist und alle nach Hause gehen. Wir wären echt ziemlich leichte Beute gewesen.
Von der Massenpanik etc. haben wir übrigens erst am nächsten Tag in den deutschen Zeitungen online gelesen und können das bis heute nicht bestätigen. Die Leute haben einfach geordnet und gesittet den Central Park und das Festival Gelände verlassen, Panik sieht für mich doch irgendwie anders aus. Übrigens für alle die sich fragen, was der laute Knall denn nun gewesen sein könnte? Eine umgefallene Polizeiabsperrung, wie das New Yorker Policedepartment auch instant auf Twitter beruhigt hat.
New York ist übrigens auch das Paradies für Filmkulissen Hunting! Eigentlich hatte ich gar nicht vor so viele Filmkulissen zu besuchen, aber die meisten lagen tatsächlich immer irgendwie auf unserem Weg. Über den Hauseingang der Nanny Fran Fine sind wir eher zufällig gestolpert und ich war einfach nur so so so verliebt und glücklich in diesem Moment, weil diese Serie meine absolute Lieblingsserie überhaupt ist. In der Vorlage fürs How I met your Mother McLarens waren wir zwar Burger essen, allerdings muss ich gestehen, dass das nichts Besonderes war. Um es mal kurz zu sehen ganz nett, essen kann ich dort nicht direkt empfehlen, da gibt es sicher bessere Burgerrastaurants.
Und das Beste zum Schluss: Natürlich ist ganz New York von Gossip Girl Schauplätzen gepflastert und ich musste die Größten einfach alle abklappern. Der Spot im Central Park an dem Blair und Chuck geheiratet haben war in Wirklichkeit genauso schön. Die Stufen vor dem MET waren voller als voll und trotzdem einfach nur cool mal kurz dort zu sitzen. Tja und das Haus von „Dan“ in Brooklyn steht übrigens auf der Manhattan Seite und die Brücke die man von dort aus sieht ist die Manhattan Bridge… nur für den Fall, dass ihr wie ich zwei Stunden wirr um die Uferseiten der Brooklyn Bridge irrt und nach roten Backsteingebäuden suchen solltet. Gefunden hab ich diesen Spot übrigens nie. Aber kurz zusammengefasst könnt ihr euch für Filmschauplätze in New York wirklich austoben. Der Wichtigste aus unzähligen Filmen kommt natürlich noch.
Das Empire State Building.
Die normale Fahrt nach oben kostet 36$ und ist in meinen Augen jeden Cent wert! Natürlich gibt es mit Aufpreis noch eine Terasse weiter oben und wer das Empire State Building gerne auf seinen Erinnerungsfotos hat, der sollte lieber aufs Top of the Rocks fahren, aber für mich war das Empire State Building einfach ein Herzenswunsch. Einmal dort oben stehen und das New Yorker Lichtermeer bei Nacht sehen. Das wollte ich schon immer und musste ich eben einmal tun. Und wisst ihr was? Ich würde es jeder Zeit wieder machen! Ich kann euch nachts allerdings eine Jacke empfehlen, da der Wind in diesen luftigen Höhen doch ganz schön pfeift.
Ein weiteres Highlight, diesmal aber eher für meinen Liebsten war der Nintendo Store in New York in der Nähe des Rockefeller Centers. Es ist der einzige Nintendo Store weltweit und für Leute wie uns, die mit dem Gameboy, Pokemon und Super Mario aufgewachsen sind ist es das wahr gewordene Paradies. Ich muss gestehen, dass ich anfangs eher skeptisch war, extra dort hin zu fahren um mal drin gewesen zu sein, aber am Ende hab ich da drin mehr geshoppt als mein Schatz. Damit zieht er mich übrigens nach wie vor gerne auf.
Weitere Must-Sees für mich?
Die Brooklyn Bridge. Einmal über diese Brücke zu laufen wollte ich eben auch schon immer mal machen und praktischerweise hält die Metro genau unter der Brücke auf der Brooklyn Seite. Von dort aus sind wir einmal über die ganze Brücke zurück nach Manhattan spaziert und ich konnte mich Fototechnisch austoben. Die Brücke ist wirklich unglaublich hübsch und die View auf die Manhattener Skyline war gegen Abend echt toll. Die Menschenmassen inklusive einer Demo die über die Brücke marschiert ist hingegen weniger. Wer die Brücke dann doch in weniger Getümmel genießen will sollte sie jedenfalls abends gegen 5 Uhr meiden.
Ein Paar weitere Orte die sich in mein Gedächtnis gebrannt haben waren unter anderem der Columbus Circle. Die Hochhäuser waren die ersten vor denen ich an unserem ersten Tag in New York tatsächlich stand und irgendwie haben sie mich fasziniert und gefesselt, auch weil alles so schwarz glänzt an diesem Platz.
Ähnlich ging es mir mit dem Platz vor dem Rockefeller Center und dem Rockefeller Center an sich. Das Gebäude und die Umgebung haben mir hier wahnsinnig gut gefallen und man kreuzt den Weg tatsächlich sehr häufig, wenn man sich zwischen Empire State Building, Time Square und all den anderen Plätzen hin und her bewegt.
Ähnlich faszinierend war übrigens auch der Time Square und die Menschenmassen dort. Am Time Square gibt es übrigens einen absolut zuckersüßen Disneystore um den ich nicht herum gekommen bin.
Kulinarisch haben wir uns eigentlich vom typischen Hotdog am Hotdog Stand mit dem „Dreckwasser“ im Central Park über Taco Bell bis nach China Town durchprobiert. Noch einmal in Chinatown essen gehen muss für mich übrigens nicht sein. Die Dumplings auf dem Bild waren tatsächlich grandios lecker, aber solange man kein Mandarin spricht ist Chinatown eher schwierig beim Verständnis. Wohl gefühlt hab ich mich in der Gegend übrigens auch kein bisschen, da man andauernd von Personen verfolgt wurde, die einem Fake Markensachen verkaufen wollten.
Ganz anders war es im El Vez neben dem One World Trade Center. Die Bedienung war zuckersüß und das Essen absolut großartig und lecker, für jeden der Mexikanisch mag kann ich das wärmsten empfehlen.
Ground Zero war für mich tatsächlich einer der eindrucksvollsten Besuche überhaupt. Ich kann es schwer beschreiben und will auch nicht super esoterisch klingen, aber man spürt einfach, dass an diesem Ort etwas wirklich Schreckliches passiert ist. Auch wenn New York sonst so laut und bunt ist, die Atmosphäre an Ground Zero ist schwer, traurig und still. Ihr könnt mich gerne für verrückt halten, aber ihr werdet verstehen was ich meine, falls ihr diesen Ort einmal besuchen solltet.
Wir waren tatsächlich nicht auf dem One World Trade Center, sind dafür aber durchs Two World Trade Center gelaufen und haben die Walrippen bewundert. Die Halle sieht tatsächlich sehr faszinierend und beeindruckend aus.
Zu guter Letzt kann ich euch die Museen in New York ans Herz legen. Vielleicht liegt es daran, dass ich Historikerin bin, aber im American Museum of National History hätte ich den gesamten Tag verbringen können. Es war einfach so unglaublich beeindruckend und faszinierend! Ich bin ja schon immer ein riesiger Dinosaurier Fan gewesen aber wirklich einmal einem echten Triceratops, T-Rex und Gigantosaurus Skelett gegenüber zu stehen war atemberaubend. Falls ihr also einen Tag in new York erwischt an dem das Wetter nicht hundert Prozent perfekt für Outdoor Aktivitäten ist, dann müsst ihr dort hingehen! Was ich übrigens auch richtig beeindruckend fand, man kann dort im Museum ohne Sondershows so viel oder wenig Eintritt zahlen, wie man möchte. Es gibt keine vorgeschriebenen Preise. Das finde ich tatsächlich sehr schön, weil es somit jedem möglich ist, ein bisschen Geschichte zu schnuppern.
Alles in allem war New York ein absolut fantastisches Erlebnis. Ich war froh nach einer Woche in der Großstadt wieder zurück in mein sauberes Dorf zu kommen, aber ich würde jeder Zeit erneut nach New York fliegen. Wenn ihr also einmal die Möglichkeit dazu bekommen solltet, ergreift sie! Und die unter euch die schon dort waren dürfen in den Kommentaren gerne ihre Eindrücke und Lieblingsspots hinterlassen!