Phantastische Tierwesen - Dumbledores Geheimnis
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Phantastische Tierwesen – Die verzweifelte Suche nach Dumbledores Geheimnis

Leute ich hab’s final doch endlich ins Kino geschafft und wir müssen uns über den neuen Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnis dringend unterhalten. Lustigerweise hau ich am besten jetzt sofort einen SPOILERALERT raus, denn wer ihn wirklich ernst gemeint noch unvoreingenommen im Kino schauen möchte, der ist für diese Runde von der fleißigen Lesepflicht entbunden. Wer sich aber gerne nochmal auf den neusten Stand vor dem Kinobesuch bringen möchte, kann das mit unserem ersten Artikel zu Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind und natürlich auch dem Zweiten zu Grindelwalds Verbrechen hier noch einmal tun.

SPOILER WARNUNG

Dumbledores Geheimnis

Und nun lasst uns loslegen, denn ich weiß ehrlich gesagt überhaupt nicht, wo wir anfangen sollen. Ich werde versuchen all die verwirrenden Handlungsstränge zu sortieren und hoffe, dass der Post für euch am Ende noch Sinn ergibt. Nach diesem Film kann ich das bislang noch nicht so richtig versprechen.

Beginnen wir doch einfach mit der übergeordneten „Storyline“, die ist nämlich schnell erzählt. Gefühlt gibt es sie nicht. Sie ist so dermaßen gut versteckt, dass der Zuschauer erst nach gut zwei Stunden begreift, was man uns die ersten 120 Minuten anzuteasern versucht hat. Grob gesagt scheint es eine weltweite Zaubervereinigung zu geben, der aus irgendeinem Grund ein deutscher Zauberer namens Vogel als Redner vorsteht und die in nicht genannten Zyklen den Anführer der Internationalen Zaubervereinigung wählt. Wobei sie den eigentlich gar nicht wählen und es auch vollkommen irrelevant ist, wer die meisten Fans oder die meisten Stimmen hat, denn am Ende entscheidet ein Baby Qilin, dass man wohl am ehesten mit einem Rehkitz gleichsetzen könnte, wer der neue Anführer der internationalen Zauberwelt ist, indem es sich vor ihm verbeugt. Eines dieser uralten Zauberrituale, von dem wir alle noch nie etwas gehört haben, das der Zaubergemeinschaft aber heilig ist.

Prinzipiell finde ich es cool, dass uns Phantastische Tierwesen die Chance gibt auch etwas über die Zauberwelt außerhalb von Hogwarts zu lernen, aber gerade bei diesem Ritual hat sich mir auch unter anderem die Frage gestellt warum man davon und auch von dem super wichtigen internationalen Anführer der Zaubergemeinschaft wirklich noch niemals etwas gehört hat.

Zu unser aller Überraschung hat Grindelwald (mittlerweile dargestellt durch Madds Mikkelsen) natürlich Interesse an diesem Posten, blöderweise erfüllt er aber die Vorgaben nicht. Von einem reinen Herzen kann man nämlich bei diesem Mann eher nicht sprechen. Deshalb beginnt der neue Film mit der Entführung eben dieses Qilinkitz durch Credence (Ezra Miller), der sich nun Aurelio nennt und den Grindelwald mittlerweile mit seiner Babysitterin Vinda Rosier (Poppy Corvy-Tuech) losschickt um für ihn die Drecksarbeit zu erledigen. Newt versucht das Kitz zu retten, versagt aber, da er in der deutlichen Unterzahl ist und muss zusehen, wie sie das frisch geborene Kitz mitnehmen, um danach herauszufinden, dass es noch ein Zwillingskitz gibt, dass er in seine Obhut nimmt und im Koffer verstauen kann. Hier kommen wieder ein paar der Tierwesen zum Einsatz, für die wir eigentlich doch im Kino sind und die einem zumindest kurzzeitig magische Momente bescheren.

Zeitgleich hat Dumbledore (Jude Law) ein Date in einem öffentlichen Restaurant mit Grindelwald und liefert schon in den ersten vier Minuten des Filmes den ersten Facepalm-Moment, als er final ausspricht, dass er Grindelwald liebt.  Versteh mich nicht falsch, wir wussten und wissen es alle. Wir gönnen Dumbledore diese Liebe auch aus tiefstem Herzen, aber dieses hyperintelligenten Genie zu einem naiven liebeskranken Narren zu machen – come on?! Seine Begründung im Film, weshalb er mit Gellerts Weltanschauungen zunächst konform ist: Weil er ihn geliebt hat??? Das ist schlicht und ergreifend Blödsinn. Dumbledore hat in seinen jungen Jahren noch eine ganz andere Sicht auf die Zauberwelt, nicht zuletzt geprägt durch die Vorkommnisse seiner Kindheit. Er verrennt sich in falsche Weltanschauungen und Überzeugungen, die ihn letztlich zu Grindelwald führen. Dumbledore gibt gegenüber Harry offen zu, dass es eine Zeit in seinem Leben gab, in der er einer falschen und fatalen Ideologie hinterhergejagt ist, die viele Menschen „für das größere Wohl“ das Leben gekostet hätte. Er gibt im Buch auch zu, dass der Moment der Erleuchtung, dass er falsch lag der Unfall mit Todesfolge für Ariana Dumbledore war, als Albus mit Gellert losziehen wollte und Aberforth sich ihnen in den Weg gestellt hat. Immerhin bleiben sie fast wörtlich beim Buch, als Dumbledore im Film von Arianas Tod spricht. Dennoch waren seine Beweggründe eben nicht nur eine rosarote Brille, sondern sehr wohl „das größere Wohl“ wie es sich im siebten Band öfter findet. Man sollte hier auch die Briefe von Dumbledore an Grindelwald, die Rita Kimmkorn bei Bathilda Bagshot ausgegraben hat  nicht komplett vergessen.

Einer der sinnlosesten Plots aus dem zweiten Film

Außerdem erfahren wir auf  dem Date, was es mit dem hübschen kleinen rosa glitzernden Fläschchen, dass Newt Grindelwald im zweiten Film abnimmt und Dumbledore bringt, auf sich hat. Wie von den meisten bereits vermutet handelt es sich um einen Schwur. Anders als der Unbrechbare ist es diesmal ein Blutschwur, der verhindern sollte, dass Grindelwald und Dumbledore sich auf dem Weg zur Weltherrschaft gegenseitig in die Quere kommen können. An dieser Phiole gibt es dermaßen viele Ungereimtheiten die absolut überhautp keinen Sinn machen, dass ich eigentlich schon gar nicht mehr darüber sprechen möchte. Sinn würde dieses Ding in seiner Wirkung nämlich nur machen, wenn jeder von ihnen eine solche Phiole tragen würde. Da die gesamte Idee dieses „Blutschwurs“ aber Quatsch ist, da wir alle wissen, dass Dumbledore Grindelwald 1945 in einer legendären Schlacht besiegen wird, handhabt man es in diesem Film frei nach dem Motto „was juckt mich mein Geschwätz von gestern“. Ebenso schnell wie dieses Ding und ihr kleiner Blutstropfen im zweiten Film aufgetaucht sind, wird sie am Ende des dritten mit einer sehr schwammigen Erklärung wieder rausgeschrieben.

An dieser Stelle muss ich übrigens lobend erwähnen, dass ich Mads Mikkelsen absolut großartig als Grindelwald finde. Das ist sicherlich Geschmacksache, aber für mich war Johnny Depp vollkommen losgelöst von seinem privaten Scheidungsdrama mit Amber Heard leider von der ersten Sekunde an eine Fehlbesetzung. Und das sage ich als eigentlich absoluter Johnny Depp Filme-Fan. Ich mochte die Art und Weise, wie er Grindelwald gespielt hat einfach nicht. Da war zu viel Edward mit den Scherenhänden trifft auf Jack Sparrow drin und die Maskenbildner haben dem Ganzen die Krone aufgesetzt. Mit Mads Mikkelsen bekommt Grindelwald nun diese toxisch charismatische Art, die er von Beginn an hätte haben müssen, wie man ihn in den Büchern eben auch beschrieben hat.

Dumbledore und Grindelwald

Dumbledore und seine Armee

Kommen wir also zurück zur Phiole, dem Schwur und Dumbledore. Sie ist der Anlass für Dumbledore ein Team aus random Charakteren zusammenzustellen, von denen jeder eigene Aufgaben hat, die im Blick aufs große Ganze zwar keinen Sinn machen, aber aus irgendeinem Grund wollten sie in diesem Film noch mehr Charaktere einführen, als wir eh schon zur Wahl hätten. Da hätten wir natürlich Newt Scamander (Eddie Redmayne) der nach wie vor einer der großartigsten Charaktere des gesamten Harry Potter Universums ist. Sein Job besteht im wesentlichen darin Dumbledores Postbote zu sein und seinen Bruder aus einer dummen Situation in einer Höhle zu befreien, indem er einen sehr unterhaltsamen Tanz mit Skorpionen vollführt.

Begleitet wird er von seinem Bruder Theseus (Callum Turner), der es schafft auf einer Versammlung festgenommen zu werden, in einem Zaubererverlies in Deutschland festzusitzen, einen magischen Skorpion zu zertreten und im weiteren Verlauf des Films keine Rolle mehr zu spielen. Ich denke, das ist er bereits aus dem zweiten Teil gewohnt.

Außerdem bekommt Bunty (Victoria Yeates), Newts Assistentin, die irgendwann früher mal der Kelpi beißt, eine bedeutendere Rolle, eigentlich sogar die zentrale Rolle. Sie weiß offenbar als einzige, was abgeht und ist in Dumbledores Pläne eingeweiht? Ihre große Aufgabe ist es Newts Koffer zu klonen und den richtigen Koffer am Ende in die Festung zur Zeremonie zu schmuggeln.

Natürlich kehrt unser aller Publikumsliebling Jacob ebenfalls zurück ins Team. Dumbledore schenkt ihm einen nutzlosen Stock, damit er vorgeben kann, einen Zauberstab zu besitzen und seine Aufgabe im Team existiert nicht. Er wird überall mit hin geschleift, sein Leben dabei unnötig in Gefahr gebracht und muss sich am Ende den Cruciatusfluch gefallen lassen. Dafür bekommt er aber noch ein Happy End und darf zu guter Letzt Queenie Goldstein heiraten.

Ein weiteres Teammitglied ist aus mir absolut schleierhaften Gründen der Spinner Yusuf Kama (William Nadylam) seines Zeichens der Halbbruder von Leta Lestrange. Wir erinnern uns kurz: Das war Newts Jugendliebe, die eines äußerst sinnlosen Todes am Ende des zweiten Films starb, weil sie das Apparieren wohl nie gelernt hat und sich vollkommen aus der Luft gegriffen unbedingt mit Grindelwald anlegen wollte? Exakt dieser Bruder ist mit im Team und hat die superwichtige Aufgabe, sich als Maulwurf in Grindelwalds Team einzuschleichen. Klappt erfahrungsgemäß super, wenn das Team des Gegners Gedanken lesen kann. Grüße gehen raus an Queenie. Was das Infiltrieren von Grindelwalds Anhängern übrigens gebracht hat erfahren wir im Rest des Films leider nicht mehr, aber Kama war dabei.

Und da man – Gott sei Dank – diesen schrecklichen Charakter Tina Goldstein (Katherine Waterston) aus der Haupthandlung rausgeschrieben hat, braucht es einen neuen weiblichen Maincharakter, den wir in der Figur Eulalie Hicks (Jessica Williams) finden. Sie ist ihres Zeichens Professor der Zauberkunst und eine richtig coole Socke. Hauptsächlich stellt sie sicher, dass Jacob und den anderen unterwegs nichts passiert und diesen Job macht sie ziemlich gut. Sie ist definitiv Jakobs Samweis Gamdschie. Ihre sympathische und witzige Art bereichert die Gruppe, obwohl auch sie eigentlich keine Aufgabe und keinen Existenzgrund hat. Es gibt auch keine ansatzweise plausible Erklärung, wie sie Dumbledores Gunst erlangt hat oder weshalb er sie ausgesucht hat, aber was wäre diese Filmreihe schon ohne random neu eingeführte Hauptcharaktere.

Und während Dumbledore seine kleine Armee entsendet, um Grindelwald zu bekämpfen verschanzt sich dieser auf einer Burg mit seinen Gefolgsleuten.

Grindelswalds Anhänger auf der Burg

Hier finden wir nun natürlich Credence, der sich Grindelwald bereitwillig angeschlossen hat, um dann festzustellen, dass die ganze Sache doch nicht mehr so cool ist. Immerhin sind die Macher von dem Gerücht eines Geschwisterchens für Dumbledore abgewichen und haben ihn letztlich zum verlorenen Sohn von Aberforth erklärt. Wirkt insofern schlüssig, da wir auch vorher aus den Büchern nichts von Aberforth Dumbledore wussten. Weshalb soll der also kein Kind auf Abwegen gehabt haben. Credence enttarnt Grindelwalds falsches Spiel am Ende, während er selbst aufgrund des Obscurials dem Tod geweiht ist. Möglicherweise wird es mit ihm kein Wiedersehen geben.

Mit auf dem Schloss sitzt natürlich auch Queenie Goldstein, der vermutlich im Moment des Überlaufens auf die andere Seite bewusst wurde, dass das eine dumme Idee war, aber einen Rückzieher zu machen scheint nicht so ihr Ding. Sie liest fortan für Grindelwald die Gedanken der anderen Kollegen, unterstützt wissentlich die böse Seite und trägt am Ende daraus keinerlei Konsequenzen, als sie im Brautkleid in der Bäckerei steht um von Jacob geehelicht zu werden. Zur Handlung per se trägt sie maximal bei, als sie Credence gut zuredet.

Weitere Charaktere, über die wir uns freuen dürfen, wären außerdem Minerva McGonagall, die wohl ein bisschen zu viel mit ihrem Zeitumkehrer gespielt hat, da sie 1927 bereits als Professor in Hogwarts arbeitet, obwohl sie 1935 überhaupt erst geboren wird.  

Außerdem kratzen wir sehr oberflächlich an Aberforth Dumbledore, dessen Ding es einfach ist mit Leuten über Spiegel zu kommunizieren und zu guter Letzt dürfen wir feststellen, dass Naginis Auftritt im zweiten Teil absolut keine Rolle mehr für den dritten Film spielt. Warum man diesen Charakter reingeschrieben hat, erschließt sich mich jetzt umso weniger, denn entweder habe ich sie verdrängt, oder sie ist im dritten Teil überhaupt nicht wieder aufgetaucht.

Kommen wir nun also zur Preisfrage, denn der Titel heißt schließlich Dumbledores Geheimnis.

Was ist denn nun Dumbledores Geheimnis?

Geht es um den Blutschwur, dass er Grindelwald leider nicht bekämpfen kann? Oder darum, dass er seine Schwester auf dem Gewissen hat? Oder vielleicht doch darum, dass er Grindelwald liebt? Oder geht es um das große Ganze im Film, dass niemand weiß, was der bärtige alte Mann jetzt schon wieder geplant hat? Ich kann es euch beim besten Willen nicht sagen. Ich bin selten so fragend in einem Kinosaal gesessen wie heute, da ich das große Ganze einfach nicht sehen konnte. Im Wesentlichen würde ich den Film auf zwei zentral wichtige Entscheidungen runterbrechen.

  1. Sie mussten den Nonsens, dass Credence oder „Aurelio Dumbledore“ eng mit Albus verwandt sein soll, entwirren. Das haben sie, wie bereits erklärt erfolgreich geschafft, indem sie Aberforth ein Kind angehängt haben. Fair enough.
  2. Sie mussten sich des Blutschwurs entledigen, da wir aus den bestehenden Harry Potter Bänden alle wissen, dass Dumbledore Grindelwald am Ende besiegen wird.

Ich weiß, dass viele den zweiten Teil schlechter fanden als den Dritten, ich würde aber sagen, dass das nur daran lag, dass Grindelwalds Verbrechen immerhin einen oder auch viel zu viele Handlungsstränge hatte, die man schlecht finden konnte. Dumbledores Geheimnis besteht aus über zwei Stunden Leerlauf, der damit endet, dass man einige schlechte Entscheidungen aus dem vorherigen Film korrigiert. Ob ich euch empfehle, dafür Geld zu bezahlen? Traurigerweise nein, es reicht absolut aus, wenn ihr auf diesen Film bei Netflix und Co. wartet.

Ich glaube ich wiederhole mich in jedem meiner Posts über diese Filmreihe, aber ich finde es nach wie vor so so schade, dass man Eddie Redmayne nicht mehr sinnvolle Screentime mit tollen Visual Effekts und den phantastischen Tierwesen gönnt, sondern auf Teufel komm raus die Geschichte von Dumbledore und Grindelwald als Mainplot mit hineinschreiben will. Denn meine persönlichen Lieblingsszenen sind definitiv all die jenen, in denen Newt mit seinen Tieren interagiert, wie ein Skorpion tanzt oder einfach nur mit dem unglaublich süßen Qilin Kitz kuschelt. Das sind meine Hogwarts Momente, die mich nach wie vor ins Kino getrieben haben. Wie wars bei euch? Hat euch der neue Film gefallen?

Wenn das Leben mal nervt, streu rosa Glitzer drauf! Ich bin Heidi, Social Media ist mein zu Hause und auf meinen Hogwartsbrief warte ich bis heute. Wenn ich gerade nicht zeichne oder fotografiere, bin ich hier für den Mädchenkram zuständig. Egal ob die neuste Serie auf (hier bitte euren Streamingdienst einfügen), die ganze Nerdpalette von Marvel bis Star Trek oder meine heißgeliebten Chick Flicks, ich bin für nahezu alles im Fantasy, SciFi, und RomCom Universum zu begeistern. Klatsch, Tratsch und Trashtv darf aber auch mal sein. Holt euch also einen Tee und macht es euch gemütlich, wir haben einiges zu bequatschen! Wenn ich übrigens nicht schreibe, häng ich an meiner Kamera oder meinem iPad. Die Ergebnisse könnte ihr auf meinen Instagram Account @zissadraws begutachten.

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